Krefeld (ots) –
Bereits zum sechsten Mal verleiht die Fressnapf-Initiative „tierisch engagiert“ den „Goldenen Fressnapf“ an Tierschützer:innen, die mit ihrem Engagement Glücksmomente verschenken, Fellnasen in Not helfen und bedürftigen Tierhalter:innen zuhören – eben wahre Tierheld:innen! Gewinnerin des „Goldenen Fressnapf 2024“ ist Tierärztin Frau Dr. Katrin Wontorra, die mit ihrer gemeinnützigen Organisation, der Tierarztpraxis ohne Grenzen gUG, eine kostenlose tiermedizinische Versorgung kranker Tiere von bedürftigen Menschen in Deutschland ermöglicht.
Seit die neue Gebührenordnung für Tierärzte (kurz GoT) 2022 in Kraft trat, haben sich die Kosten laut dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) durchschnittlich um 20 bis 25% erhöht. Für viele Tierhalter:innen bedeutet dies, dass sie sich notwendige Behandlungen für ihre Schützlinge nicht mehr leisten können. Engagierte Ehrenamtliche schließen diese Versorgungslücke. So wie die diesjährige Gewinnerin Dr. Katrin Wontorra: Mit ihrer „Tierarztpraxis ohne Grenzen“ (gUG) zeigt sie beispiellosen Einsatz: Einmal wöchentlich bietet sie Behandlungen und Operationen für kranke Tiere an, die sich vollständig durch Einnahmen der von ihr für diesen Zweck gegründeten gemeinnützigen Unternehmensgesellschaft finanzieren – um jenen zu helfen, die mittellos sind und sich die tiermedizinische Versorgung ihres kranken Tieres nicht leisten können.
Frau Dr. Wontorra begann mit einer sozialen Tierarztpraxis, dem „Zentrum für Tier und Mensch d. TAP Dr. K. Wontorra“ in Mettmann im August 2021 und gründete Ende 2021 die gemeinnützig und mildtätig anerkannte Tierarztpraxis ohne Grenzen gUG (TgUG): „Der Hauptgrund war mein Wille zu helfen, denn ich habe zu viele ärmere, besonders ältere Menschen in Praxen gesehen, die kein Geld im Monat für die teils lebensnotwendigen Medikamente ihres Tieres übrig hatten. Tiere, die sie über alles liebten und brauchten! Das brach mir fast das Herz und motivierte mich vor drei Jahren, die erste lokal ansässige soziale Tierarztpraxis in Düsseldorf zu eröffnen. Ich bin unglaublich stolz, mit dem „Goldenen Fressnapf“ für meine Tierarztpraxis ohne Grenzen gUG ausgezeichnet zu werden. Mit dem 7.000 Euro hohen Preisgeld kann ich größere und schwierigere Operationen von ca. 10 Tieren finanzieren. Dazu zählen dringend notwendige OPs, wie beispielsweise Tumoroperationen. Darüber hinaus sind damit viele meiner Patienten über einen längeren Zeitraum mit Schmerzmitteln versorgt. Dank der Unterstützung der Initiative „tierisch engagiert“ von Fressnapf können mein Team und ich das Leben von vielen Tieren schmerzfreier gestalten und gleichzeitig ihren Besitzer:innen die Sorgen um die Gesundheit ihres Lieblings nehmen.“
Doch nicht nur private Tierhalter:innen sind von der Erhöhung der Tierarztkosten betroffen. Auch Tierheime, die sich ebenfalls oft ausschließlich über Spendengelder finanzieren, stehen vor einer großen Herausforderung, da sie häufig ältere oder kranke Tiere, die intensive medizinische Betreuung benötigen, aufnehmen.
Um die angespannte Lage besser einordnen zu können, haben die Fressnapf-Initiative „tierisch engagiert“ und der Deutsche Tierschutzbund e.V. zu Beginn des Jahres eine Befragung unter den dem Tierschutzbund angeschlossenen Mitgliedsvereinen durchgeführt. Die Ergebnisse der Umfrage bestätigen, dass mehr Halter:innen ihre Tiere im Tierheim abgeben, weil sie sich die hohen Tierarztkosten nicht mehr leisten können. Immer häufiger werden auch kranke Besitzertiere ins Tierheim abgegeben. Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, gibt an: „Mehr als zwei Drittel der Tierheime bestätigen, dass die Auslastung „sehr hoch“ oder „voll“ bzw. „über den Kapazitäten“ ist. Bei fast allen Tierheimen ist die Anzahl der zu betreuenden Tiere seit 2022 kontinuierlich gestiegen. Dabei gehören hohe Tierarztkosten neben Überforderung und fehlender Zeit zu den häufigsten Abgabegründen. Die neue Gebührenordnung verstärkt den Druck – insbesondere auf finanziell schlechter gestellte Menschen. Das merken wir auch in den Tierheimen.“
In diesem Jahr, wie auch schon fünf Jahre zuvor, übergab „tierisch engagiert“-Botschafterin Jana Ina Zarrella den „Goldenen Fressnapf“-Award – dieses Mal an Frau Dr. Wontorra: „Auch in diesem Jahr musste sich unsere Community im Voting zwischen vielen tollen Bewerber:innen entscheiden. Doch ich glaube mit Frau Dr. Wontorra haben wir gemeinsam die richtige Entscheidung getroffen. Als Hundemama weiß ich aus eigener Erfahrung, wie wichtig meine Hunde Cici und Mimi für mich sind und, dass ich sie niemals hergeben würde. Frau Dr. Wontorra kämpft mit ihrem Engagement dafür, dass auch andere Tierhalter:innen ihre Lieblinge behalten können und sie eben nicht im Tierheim landen. Deshalb ist sie völlig zurecht die Gewinnerin des „Goldenen Fressnapf 2024″.“
Weiterführende Links: Alle Informationen rund um den „Goldenen Fressnapf“ und die Fressnapf-Initiative „tierisch engagiert“ (https://www.fressnapf.de/tierischengagiert/aktionen/goldenerfressnapf/)
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