Sie gehören einfach dazu: Ob im Büro, in der Küche oder im Schlafzimmer, Steckdosen sind alltäglich und überall zugänglich. Die unscheinbaren Vorrichtungen öffnen jederzeit die Tür zur Elektrizität und speisen täglich Abermillionen Geräte und Apparate mit Strom. Doch so selbstverständlich die Steckdose ist, so komplex ist ihre Funktionsweise. Wie sieht sie aus?
Es beginnt simpel, denn die grundlegende Steckdose besteht aus lediglich drei Komponenten: dem Steckdoseneinsatz, dem Rahmen und der Abdeckung. Die Abdeckung ist der äußere und sichtbare Teil. Ihre Bezeichnung spiegelt ihren Nutzen wider, da sie wortwörtlich alle leitenden Bestandteile der Vorrichtung abdeckt. Hinter ihr befindet sich der Steckdoseneinsatz, der mit den Stromkabeln verbunden ist. Ein lückenloser Übergang von der Abdeckung zur Wand wird durch den Rahmen ermöglicht. Grundsätzlich wird zwischen zwei Steckdosen-Arten unterschieden:
- Unterputz-Steckdose
- Aufputz-Steckdose
Die Unterputz-Steckdose ist der Klassiker und in so gut wie jedem Haushalt zu finden. Sie wird in die Wand eingelassen und mittels Unterputzdose darin befestigt und stabilisiert. Eine Abwandlung der Unterputz-Steckdose ist die im Boden eingelassene Unterflurdose. Sie ermöglicht eine Stromzufuhr vom Fußboden heraus und ist mit wasserdichten Klappen versehen. Ganz anders sieht es bei der Aufputz-Steckdose aus: Sie befindet sich nicht hinter, sondern auf der Wand. Vor allem in Außenbereichen wie der Terrasse, aber auch in Kellern wird das Modell eingesetzt.
Das Innere der Steckdose
Die Steckdose ist mit drei Drähten verbunden, die jeweils eine eigene Funktion erfüllen. So ist der Neutralleiter (Nullleiter) mit dem Neutralpunkt des Verteilers verbunden und dient der Verteilung der elektrischen Energie. Auch der Außenleiter (Phase) trägt zur Energieverteilung bei, steht jedoch dauerhaft unter Spannung. Zu guter Letzt sorgt der Schutzleiter für die Erdung und bewahrt effektiv vor Stromschlägen. Alle Drähte sind der Norm entsprechend farbcodiert, um stets identifizierbar zu sein. Wer sich bei der Steckdosenverlegung oder beim eigenen Hausbau an die Steckdosenmontage wagen will, muss allerdings aufpassen: Die Codierung hat sich mit den Jahrzehnten geändert. Die Kabelfarben in älteren Gebäuden unterscheiden sich deshalb von denen in neuen. Derzeit besagt die Farbcodierung, dass Blau den Neutralleiter auszeichnet, Schwarz den Außenleiter und Grün-Gelb den Schutzleiter.
Die Schutzfunktionen im Detail
Kontakt mit Strom kann für einen Menschen schnell lebensgefährlich werden. Auch elektrische Geräte nehmen bei einem Stromschlag Schaden. Um einen ungewollten Übergang des Stroms von der Leitung zum Körper oder Gerät zu verhindern, verfügt eine Steckdose über eine Vielzahl an Sicherheitsvorkehrungen. Versagt der erdende Schutzleiter, greift die umgangssprachlich bekannte Sicherung (Leitungsschutzschalter). Sie reguliert die Stromzufuhr und verhindert eine mechanische Überbelastung der Drähte, die sonst zu einem verheerenden Kabelbrand führen kann. Außerdem durchbricht sie den Stromkreislauf bei einem magnetischen Kurzschluss, bei dem in einem kurzen Zeitraum eine große Menge Strom durch die Leitungen fließt. Auch manuell lässt sich die Sicherung über den Schalter auslösen. In allen Fällen gibt sie den Stromkreislauf jedenfalls erst wieder frei, wenn die Fehlerquelle beseitigt ist. Springt die Sicherung also wiederholt raus, muss erst der Grund für die mögliche Überbelastung gefunden werden. Ein Tipp: Im Haushalt sind oftmals zu viele angeschlossene und eingeschaltete Geräte der Grund für den abgeschnittenen Strom. Sobald einige von ihnen von der Steckdose getrennt werden, legt sich der Sicherungsschalter wieder um.